10. Tag: Hoya - Verden - Achim - Bremen
gefahrene Strecke: 65 km
Gesamtstrecke: 592 km
Wetter: morgens Gewitter und leichter Regen, mittags blauer Himmel
und strahlender Sonnenschein. spät nachmittags Regenschauer,
Temperatur ca. 20 Grd. C
Beim Aufstehen sieht das
Wetter ganz passabel aus.
Unsere Vermieterin bringt
uns das Frühstück in
unseren Speiseraum, die
Küche der Ferienwohnung.
Das Frühstück ist nett
angemacht, hätte aber ein
bisschen reichhaltiger sein
können. Wir begleichen
unseren Mietzins und
bepacken die Fahrräder.
Helmut versucht, die
Halterung für die Lenkertasche zu arretieren, damit die Tasche nicht
immer nach vorne wegkippt. Zunächst scheint die Operation auch
gelungen. Wir fahren zurück auf die linke Weserseite, gehen bei
"famila" neues Mineralwasser einkaufen und starten dann endgültig
unsere heutige Tour.
Auf Feld- und Wirtschaftswegen
verlassen wir Hoya. Vor uns wird
ziemlich schnell alles schwarz. Es
beginnt zu blitzen und zu donnern. Als
uns erste Regentropfen treffen, ziehen
wir das Regenzeug an.
Merkwürdigerweise verziehen sich
dann die Wolken und wir können die
Regensachen schnell wieder ausziehen.
Wir versuchen, eine möglichst kurze Strecke gen Verden zu fahren und
verlassen deshalb auf einigen Abschnitten den Weser-Radweg. Das
bedeutet dann aber auch, dass wir nicht immer den besten Weg haben
und z.B. beim Laufwasserkraftwerk Dörverden mit unseren schwer
bepackten Fahrrädern etliche Stufen hinauf müssen, dort die Weser
überqueren und auf der anderen Seite genauso wieder
hinunter müssen.
Wir sehen unterwegs etliche Tiere wie Störche, Hasen, Rehe und
verschiedene Raubvögel (Bussard, Milan). Ein Kuckuck kreuzt ebenfalls
unseren Weg. Nach rund 25 km erreichen wir bei nunmehr blauem
Himmel Verden. Helmut hat Sorgen wegen ein paar Stichen mit einer
großen roten Umrandung an seinem Unterschenkel und geht deshalb in
Verden zu einem Arzt.
Ich besuche die Fußgängerzone, besichtige den wirklich sehenswerten
Dom von Verden und vertilge anschließend in einem Café ein Stück
Apfelkuchen und einen Cappuccino. Nachdem Helmut immer noch nicht
auftaucht, mache ich schließlich einen Stellungswechsel in eine Eisdiele,
bestelle mir dort einen Walnusseisbecher und einen weiteren
Cappuccino. Helmut taucht schließlich wieder auf und ordert einen
Apfelstrudel mit Vanilleeis und einen Cappuccino.
Schließlich sind wir gestärkt und
setzen unsere Fahrt an der Aller,
später an der Weser fort. Der Wind
meint es meistens gut mit uns und
kommt seitlich oder manchmal sogar
von hinten. Außerdem schützen
Hecken oder der Deich vor allzu viel
Wind von vorne. In Achim
angekommen, suchen wir die
Hünenburg, finden diese leider aber nicht, so dass wir sie nicht
besichtigen können. Wahrscheinlich fehlt uns auch der Ehrgeiz, allzu
genau nachzusuchen.
Also setzen wir unseren Weg fort - wenn wir denn den richtigen finden
würden: wir haben uns in Achim verfahren und kommen schließlich
Dank der Mithilfe einiger Passanten wieder auf die richtige Strecke nach
Bremen Hemelingen. Wir unterqueren die Autobahn A1, fahren ein
ganzes Stück durch hässliches Industriegebiet und gelangen schließlich
wieder an die Weser. Beim Werder-Stadium machen wir Halt, um uns
telefonisch um eine Unterkunft zu kümmern. In diesem Moment
beginnt es wieder zu regnen, so dass es erneut heißt: Regenzeug
anziehen. Wir bekommen für 69,60 Euro ein Viererzimmer für uns allein
in der Jugendherberge, die zentrumsnah direkt an der Weser liegt.
Kurz bevor wir in der Jugendherberge ankommen, stelle ich fest, dass
der Gepäckträger meines Toxy erneut gebrochen ist (wie schon auf
meinem Jakobsweg in Pamplona). Hier handelt es sich offensichtlich um
eine konstruktive Schwachstelle. Glücklicherweise habe ich immer noch
den Bindfaden dabei, um eine Notreparatur durchführen zu können. In
der Jugendherberge dürfen wir ein Zimmer im 5. Stockwerk mit Blick
auf die Weser und auf die Becks-Bier-Brauerei beziehen.
Nachdem wir uns frisch gemacht haben,
starten wir zum "Landgang". Ich zeige
Helmut das Rathaus mit den Bremer
Stadtmusikanten und den Roland.
Anschließend ziehen wir durch die
Böttgerstraße und durch das romantische
Schnoorviertel, um dann entlang der Weser
zurück Richtung Jugendherberge zu gehen.
Im Paulaner-Wirtshaus vertreiben wir
Hunger und Durst und treffen dort auf
Dieter-Georg, einen ehemaligen Kollegen, der in der Nachbarstadt
Delmenhorst lebt. Wir haben viel zu erzählen. Es ist ein
gelungener Abend.
10. Tag - 15.5.2013