1. Tag: Fahrt mit der Bahn von Kiel nach
Meiningen (7 km mit dem Fahrrad)
Gestern wurden im Laufe des Nachmittags die beiden Fahrradtaschen
und der Rucksack gepackt. Merkwürdigerweise habe ich diesmal noch
weniger dabei als bei der Tour durch Tschechien und entlang der Elbe.
Ich machte noch einmal eine Probefahrt mit dem Toxy. Ergebnis: Alles in
Ordnung!!!
Um 4:50 Uhr klingelt heute in der Frühe der Wecker. Nachdem ich die
letzte Nacht gut geschlafen habe, bin ich sofort hellwach. Nach der
Morgentoilette packe ich mein TOXY, frühstücke noch gemütlich und
fahre anschließend zum Kieler Hauptbahnhof. Ich bin schon zwanzig
Minuten vor Abfahrt des Zuges dort. Kurz nach der Abfahrt möchte der
nette Zugbegleiter meine Fahrkarte sehen. Ich finde die Fahrradkarte,
den Verbindungsplan, nicht aber den Fahrausweis. "Habe ich ihn gestern
etwa nicht eingepackt?" frage ich mich und bitte den Schaffner später
noch einmal vorbeizuschauen - ich würde in der Zwischenzeit suchen.
Ziemlich nervös durchwühle ich alle Taschen und Fächer. Dann noch
einmal in die Jackentasche geschaut und siehe da: Kurz vor Elmshorn
stelle ich fest, dass die Fahrkarte dort ist, wo sie hingehört. Ziemlich
erleichtert setzte ich die Fahrt nach Hamburg fort.
Ich steige bereits in Hamburg-Dammtor um, da ich dort auf dem selben
Bahnsteig bleiben kann. Allerdings kommt dann das böse Erwachen: Im
Zug nach Berlin fehlt der Wagen 255, der Fahrradwagen mit dem
reservierten Platz für mein TOXY. Kurzerhand bugsiert mich die
Schaffnerin mit dem Fahrrad auf die vorderste Plattform, direkt hinter
der Lokomotive, dort würden die wenigsten Leute ein und aussteigen. Es
scheint so, als ob sie Recht hätte. Allerdings steigen dann in Berlin
Spandau Leute mit Kinderwagen ein, die deutlich fluchen und mich
beschimpfen, dass ich unzulässigerweise mein Toxy dort geparkt hätte.
In Berlin Hauptbahnhof steige ich aus
und warte auf Helmut, der ungefähr
zur selben Zeit wie ich ankommen
sollte. Ich warte, ich schaue auf die
Uhr - kein Helmut. Nach einer Stunde
erkunde ich mitsamt meines
Fahrrades den Bahnsteig von einem
Ende zum anderen. Also versuche ich
ihn anzurufen. Die Nummer ist
meinem Handynetzbetreiber nicht bekannt.
Dann endlich - eine halbe Stunde vor
Abfahrt des IC nach Frankfurt sehe ich
eine bekannte Gestalt: Helmut hatte
sich den Hauptbahnhof und die
Umgebung um ihn herum angesehen.
Im Intercity stellen wir unsere
Fahrräder im richtigen Wagen ab und
finden auch für uns - ohne
Reservierung - ein paar schöne Plätze.
Ich spendiere zum Auftakt unserer
gemeinsamen Unternehmung für jeden
eine Dose Prosecco. Bis Eisenach
ratschen wir, bewundern die Landschaft
(hier blühen schon leuchtendgelb die
Rapsfelder!) und machen auch ein kurzes Nickerchen. Von Eisenach bis
Meiningen geht es im glücklicherweise klimatisierten
Nahverkehrstriebwagen über die Dörfer. Morgen werden wir die Strecke
teilweise (mit dem Fahrrad) wieder zurückfahren.
In Meiningen finden wir schnell die vorgebuchte Pension Carola. Die
Übernachtung mit Frühstück, das uns übrigens morgen im Zimmer
serviert wird, kostet 52,--Euro. Ich repariere noch schnell meine
Gangschaltung, bevor Helmut und ich gut bürgerlich und preiswert
essen gehen. Anschließend machen wir noch einen Stadtbummel am
Marktplatz und am Schloss vorbei. Helmut lädt mich noch auf ein Bier
ein, bevor wir zurück zur Pension schlendern.
1. Tag - 6.5.2013