Beginn und unsere Reisemobile
Der Beginn
Seit Anfang der 80er Jahre machen
wir Campingurlaub. Während wir
zunächst noch im „Hundehüttenzelt“
nach Griechenland unterwegs waren,
wurde es bald komfortabler: Dem Zelt
folgte ein Alpenkreuzer, ein
Zeltanhänger. Diesen Alpenkreuzer
vertrieb eine holländische Firma,
gebaut wurde er jedoch in der
damaligen DDR. Das Zelt war
ruckzuck (ca. 5 Minuten) aufgebaut. Der Deckel des Hängers war
gleichzeitig der Fußboden im Zelt, zwei
Betten mit Matratze (4 Schlafplätze)
waren vorhanden, und auch eine kleine
Küche mit zweiflammigen Gaskocher
rundeten das Vergnügen ab. Wenn
man wollte, konnte man auch noch ein
Vorzelt aufbauen, wodurch sich die
Wohnfläche auf ca. 20 m² verdoppelte.
Allerdings stellten wir das Vorzelt nur
auf, wenn wir ein paar Tage länger
bleiben wollten, weil das wegen des umfangreichen Zeltgestänges und der
vielen Häringe doch ein wenig umständlich und (besonders im Süden)
schweißtreibend war. Bis ins Jahr 1987 diente uns der Alpenkreuzer als
Urlaubsdomizil.
Ab 1988 wurden es dann für uns noch ein wenig komfortabler: Während
unserer Reisen nach Griechenland und Spanien ließen wir schon mal
einen neidischen Blick auf die Nachbarn auf den Campingplätzen fallen,
die mit Reisemobilen unterwegs waren. Wir mussten unbedingt auch
einmal solch einen Urlaub machen. Also mieteten wir uns in München für
unseren Urlaub 1988 einen VW-Bus mit Aufstelldach, der uns für gut
eine Woche nach Spanien brachte. Wir waren hin und weg von dieser Art
des „Urlaub machens“. Leider war der erste dieser WoMo-Urlaube etwas
sehr kurz, da wir ihn berufsbedingt leider früher abbrechen mussten –
aber wir wussten auch: In Zukunft werden wir noch viele Male diese Art
des Reisens in Anspruch nehmen.
Von 1990 bis 2004 fuhren wir mit gemieteten Reisemobilen, nach
Norwegen/Schweden, Frankreich, Portugal, Spanien, Jugoslawien,
Schweiz, Österreich, Italien und Griechenland. Da wir beide berufstätig
waren, meinten wir, mit gemieteten Fahrzeugen bis zum Ruhestand
unsere Urlaube verbringen zu können um dann, wenn man es – als
Rentner – so richtig nutzen kann, ein eigenes Fahrzeug kaufen.
MAX
Aber weit gefehlt – diese Planung wurde über den Haufen geworfen, als
wir 2003 zum Caravan-Salon in Düsseldorf waren ….. nur um uns zu
informieren, aber der Virus war seit langem eingepflanzt: Als wir all die
tollen Mobile sahen, kamen wir zu dem Schluss, dass unser Plan, bis
zum Ruhestand in den Jahren 2011 bzw. 2016 zu warten, Unsinn ist –
vielleicht würden wir das gar nicht mehr erleben. Und außerdem kann
man dann auch mal schnell am Wochenende weg und … und … und. Also
fassten wir den Entschluss, im nächsten Jahr beim Caravan Salon ein
Wohnmobil zu kaufen.
Im Laufe der nächsten Monate kauften wir Fachzeitschriften, bestellten
Prospekte, besuchten Reisemobilausstellungen und informierten uns
über alles, was mit Reisemobilen zu tun hatte. Wir planten und
überlegten, was wir denn gerne hätten, welche Ansprüche wir stellen,
was für uns wichtig ist. Und so gerüstet fuhren wir im Jahr 2004 zur
Messe nach Düsseldorf.
Wir hatten bestimmte Vorstellungen, wie unser neues rollendes Haus
aussehen sollte: möglichst !kurz!, große Garage, damit die Fahrräder
Platz haben, zwei Längsbetten, Markise, Tempomat, Heckstützen,
Klimaanlage, 3.500 kg zul. Gesamtgewicht. Nachdem wir einen ganzen
Tag über die Messe gelaufen waren, schwirrte uns langsam der Kopf –
soviel hatten wir gesehen. Am Bürstner-Stand sprach uns schließlich ein
junger Mann an, und fragte uns, wofür wir uns interessieren würden.
Schließlich erklärte er uns, dass er
ein Ausstellungsfahrzeug hätte, das
unseren Wünschen fast entspricht
und das er preisgünstig abgeben
könne. Die fehlenden Dinge könne
er in seiner Werkstatt nachrüsten
lassen. Nach einer Nacht im Hotel
entschlossen wir uns dann, das
Angebot anzunehmen und bestellten
bei der Firma Wachtberger in
Aschaffenburg unser erstes WoMo:
einen Bürstner T Star 710 auf Sprinter-Fahrgestell, der natürlich mit
7,15 m Länge nicht „kurz“ war.
Das Fahrzeug hatte folgende Ausstattung:
•
Teilintegriertes Reisemobil mit zwei Längseinzelbetten
•
Fahrgestell Mercedes-Sprinter (7,15 m lang)
•
Leistung 115 kW
•
zul. Gesamtgewicht 3.500 kg/später auf 3.800 kg aufgelastet
•
Fahrzeug-Klimaanlage
•
Tempomat
•
Fahrerhausverdunkelung
•
zweite Aufbaubatterie
•
Pilotensitze
•
Backofen
•
Markise
•
Heckstützen
•
SOG-Entlüftung
•
Rückfahrkamera
•
Fahrradträger in der Garage
Nachdem noch einige Dinge nachgerüstet werden mussten, vereinbarten
wir die Abholung für einige Wochen später im Anschluss an einen
Wanderurlaub im Rothaargebirge. Am 20. September war es dann so
weit – wir holten unseren Bürstner, den wir MAX tauften, bei
Wachtberger-Caravaning ab. Wir unternahmen erste Ausfahrten und
waren mit MAX glücklich. Allerdings stellte sich bald heraus, dass das
Fahrzeug - ohne meine Frau und nicht voll bestückt - bereits fast
3.500 kg wog. Das veranlasste uns, es bald darauf (ohne technische
Änderung) auf 3.800 kg aufzulasten. Das einzige, was uns nicht gefiel,
war der lange Hecküberhang, wodurch die Heckschürze öfters einmal
Bodenkontakt bekam, sodass die Schürze im Laufe der Zeit immer
kürzer wurde. Ansonsten waren wir mit dem Fahrzeug sehr zufrieden. Im
Jahr 2007 bestückten wir MAX mit neuen Schaumstoff-Matratzen, weil
die serienmäßigen Federkernmatratzen unseren Rücken nicht so
besonders gut taten.
MORITZ
Im Jahr 2008 fuhren wir auf der Heimfahrt von einem Urlaub durch die
Schweiz. Dabei überlegten wir uns, dass unser WoMo (7,15m lang)
eigentlich etwas kürzer sein könnte, und vollintegriert wäre auch ganz
schön, und etwas mehr Ruhe bei der Fahrt würden wir auch nicht
verachten. Wir könnten doch auf dem Rückweg in den Hymerwelten in
Wertheim vorbeischauen und uns über die Entwicklung auf dem WoMo-
Markt in den letzten vier Jahren informieren. Das taten wir dann auch.
Uns fiel sofort ein Hymer B-514 SL mit einer grünen Polsterung ins Auge,
der uns sehr gut gefiel. Leider war
ein Gespräch mit dem Verkäufer
hinsichtlich des Preises nicht sehr
erfolgreich, sodass wir nach dem
Motto „wer nicht will, der hat schon“
nach Hause fuhren. Allerdings ließ
uns der Gedanke an den 514 nicht
mehr los. So fuhr ich zu unserem
örtlichen Hymer-Händler, der
zufälligerweise genau solch ein
Fahrzeug, wie wir es in Wertheim gesehen hatten, noch in der
Ausstellung hatte. Er machte uns einen guten Preis und so tauschten wir
MAX gegen MORITZ ein.
MORITZ hatte folgende Ausstattung:
•
Vollintegriertes Reisemobil mit Hubbett und breitem Heckbett
•
Fahrgestell Fiat Ducato X250 mit Al-Ko-Maxi-40-Fahrgestell (6,65 m
lang)
•
Leistung 115 kW/157 PS
•
zul. Gesamtgewicht 4.000 kg
•
Fahrzeug-Klimaanlage
•
Tempomat
•
Pilotensitze
•
Fahrerhausverdunkelung
•
zweite Aufbaubatterie
•
Markise
•
Heckstützen
•
SOG-Entlüftung
•
Rückfahrkamera/Rücksichtkamera
•
Regalsystem und Fahrradträger in der Garage
•
isolierter Doppelboden
Wir waren mit MORITZ sehr zufrieden. Wir machten sehr schöne Reisen
mit dem Fahrzeug und hatten weder an der Aufteilung noch an der
Qualität viel auszusetzen. Lediglich die dicke schwarze Qualmwolke, die
MORITZ beim Beschleunigen ausstieß, nervte mich manchmal. Nach
einigen Jahren hatten wir eine undichte Stelle in der umlaufenden
Kederleiste. Dieser Mangel wurde aber im Rahmen der
Dichtheitsgarantie behoben. Das Fahrzeug entsprach eigentlich allen
unseren Wünschen, allerdings wurde mir das Hochklettern ins Hubbett
im Laufe der Zeit doch etwas unbequem. Darüber hinaus konnten die
Sitze nicht mehr genutzt werden, wenn das Hubbett „in Betrieb“ war.
Und der Kühlschrank war mit seinen knapp 100 l für ambitionierte Köche
teilweise etwas zu klein insbesondere auch, weil für unseren Labrador
Timmi auch immer etwas Futter gekühlt untergebracht werden musste.
Nachdem wir uns sieben Jahre mit den Original-Hymer-Matratzen
gequält hatten, kamen wir auf unserer Reise in die Provence im Jahr
2015 auf die Idee, uns neue Matratzen zu gönnen (siehe hier), weil die
serienmäßigen unseren Rücken nicht so besonders gut taten.
Was das bedeutete, hatten wir schon einmal mit MAX erlebt: Neue
Matratzen ziehen einen WoMo-Tausch nach sich! Auf der Rückfahrt von
unserer Deutschlandtour 2016 kamen wir nämlich auf die Idee, uns über
die Entwicklung auf dem WoMo-Markt in den letzten acht Jahren zu
informieren. Wir könnten doch auf dem Rückweg in den Hymerwelten in
Wertheim vorbeischauen. Das taten wir dann auch. Uns fiel sofort ein
Hymer ML-T 580 ins Auge, der uns sehr gut gefiel. Der hatte - wie
seinerzeit Max - ein Sprinter-Fahrgestell und war natürlich etwas länger
(6,99 m) als Moritz, weil er zwei Längsbetten hat. Christl war
insbesondere vom großen Kühlschrank begeistert. Wir überlegten auf
der Heimfahrt noch ein wenig, ob wir in unserem Alter noch einmal solch
eine Investition wagen sollten und kamen zu dem Schluss: „Wenn nicht
jetzt, wann dann?“ Und vor allen Dingen: „Ein größerer Kühlschrank ist
Gold wert!“
POLDI
Nach einigen Recherchen im Internet, Preisvergleichen und
Besichtigungen bei mehreren Händlern, entschieden wir uns aus
verschiedenen Gründen dafür, erneut bei unserem bisherigen Hymer-
Händler „Krüger-Caravan“ in Schwentinental/Raisdorf (einige wenige
Kilometer von Kiel entfernt) das
neue WoMo zu ordern –
insbesondere auch, weil wir für
unseren Moritz einen guten Preis
geboten bekamen. Ende Dezember
konnte ich das neue Fahrzeug
abnehmen, übernehmen und zum
Winterschlaf in die Garage stellen
(Saisonkennzeichen).
Der von uns bestellte ML-T hat folgende Ausstattung:
•
Teilintegriertes Reisemobil mit zwei Längseinzelbetten
•
Fahrgestell Mercedes Sprinter 316 CdI (6,99 m lang)
•
7-Gang-Automatik-Getriebe
•
Leistung 120 kW/163 PS
•
zul. Gesamtgewicht 4.200 kg
•
Fahrzeug-Klimaanlage
•
Tempomat
•
100 l-Kraftstofftank
•
Pilotensitze
•
Lederpolsterung
•
Cytrac Fernsehanlage
•
Fantastic-Vent
•
Fahrerhausverdunkelung
•
zweite Aufbaubatterie
•
Solaranlage
•
Markise
•
GFK-Dachbeschichtung
•
Zusatzluftfederung
•
Heckstützen
•
Truma Duo CS
•
SOG-Entlüftung
•
Rückfahrkamera/Rücksichtkamera
•
Regalsystem in der Garage
Die schwierigste Frage, die es zu klären galt, war: „Welchen Namen soll
er haben?“ Christl machte nach einigen Versuchen von mir den
Vorschlag „POLDI“ (eine bayerische Koseform von Leopold). Der Name
POLDI wurde von mir sogleich akzeptiert. Und nun freuen wir uns auf
unsere erste große Reise Anfang März nach Sizilien.