Mein Liegerad
Hier beschreibe ich mein Toxy-Liegerad, das ich für meine Radtouren benutze.
1. Wie alles anfing
Im Jahr 2010 wurden, wie bereits anderweitig geschildert, meine Pläne für den Jakobweg konkreter.
Es ging ans Planen, und ich musste eine Entscheidung treffen, wie ich den Weg nach Santiago
bewältigen wollte.
Im Mai 2010 waren meine Frau und ich mit dem Wohnmobil zu einem Wanderurlaub im Bayerischen
Wald. Unter anderem besuchten wir auch die schöne Donaustadt Passau, durch die sich auch der
Donau-Radweg zieht. Dort trafen wir auf einen Liegerad-Fahrer, der gemeinsam mit seiner Freundin
(auf normalem Fahrrad) von Regensburg nach Wien fuhr. Bis dato erschienen uns Liegeradler immer
als etwas “crazy” oder “durchgeknallt” (so ist es häufig, wenn etwas von der Norm abweicht
und/oder unbekannt ist bzw. wenn man sich mit der Sache nicht auseinander gesetzt hat). Wir
waren aber sehr neugierig und begannen, den Fahrer auszufragen: wohin, woher, warum Liegerad?
Wir bekamen erschöpfende Auskünfte über Vor- und Nachteile (siehe auch hier) und waren
richtiggehend begeistert.
Nachdem ich im Juni/Juli 2010 eine fünftägige Wanderung auf der Via Jutlandica von Kiel über
Rendsburg nach Glückstadt absolviert hatte, stand für mich fest, dass ich nicht den ganzen
Jakobsweg zu Fuß gehen konnte. Ich beschäftigte mich also als Alternative mit dem Thema
“Fahrradfahren”, wobei ich erkennen musste, dass ich eigentlich gar nicht gerne Fahrrad fahre (mir
tat nämlich bereits nach 25 km so ziemlich alles weh, was nur wehtun konnte). Also erinnerte ich
mich wieder ans Liegerad und begann eine umfangreiche Recherche im Internet. Ich war schon
erstaunt, was da so alles angeboten wurde und wie viele Hersteller es doch für den relativ kleinen
Markt gibt.
Nach langem Suchen entschied ich mich unter anderem, einmal die Liegeräder der Firma Toxy
auszuprobieren. Vorteilhaft war, dass der Hersteller seine Werkstatt in Schleswig-Holstein nur ca.
60 km von Kiel entfernt hat. Nach Entrichtung einer Leihgebühr (die mir später mit dem Kaufpreis
verrechnet wurde) und einer intensiven Einweisung durch einen freundlichen Mitarbeiter fuhr ich zur
Probefahrt mit einem Toxy-CL los. Es ging nach den ersten wackeligen Minuten relativ gut, und ich
gewöhnte mich an das doch noch etwas ungewohnte Fahrgefühl. Nach zwei kleineren Stürzen - man
fällt nicht tief! - und nachdem ich rund 40 km absolviert hatte, gab ich das Rad wieder ab. Ich war
schon fast überzeugt, wollte aber noch einen anderen Typ ausprobieren. Also holte ich mir ein paar
Wochen später ein Toxy-LT nach Hause und probierte es über ein ganzes Wochenende aus. Ich war
nun so vom Liegerad überzeugt, dass ich mit Arved Klütz, dem Chef der Firma Toxy, einen Termin
vereinbarte, um das Fahrrad zu konfigurieren. Ich fühlte mich sehr gut und individuell beraten und
bekam ein Angebot für ein auf meine Bedürfnisse abgestimmtes Toxy-LT.
2. Ausstattung
Folgende Ausstattung hat mein Toxy:
•
Komplettrad Toxy-LT, vollgefedert, Sondermodell “miles and motion”, breite
Kunststoffschutzbleche, Rückspiegel, Computerhalterung, zwei Flaschenhalter, Bespannsitz,
Alu-Gepäckträger
•
Rahmenfarbe rubinrot (RAL 3003)
•
Aluminium-Lenkervorbau mit geteilter Lenkerklemmung (zur schnellen Demontage des
Lenkers)
•
Aluminium-Schnellspannset (zur schnellen Demontage des Sitzes)
•
Tuning-Set XL für Federgabel (empfohlen für schwerere Fahrer ;-) )
•
Low-Rider Gepäckträger für zwei zusätzliche kleinere Gepäcktaschen
•
Hydraulik Scheibenbremse Magura Louise (wegen der erwarteten längeren Bergabfahrten)
•
Nabendynamo SON incl. b&m-Beleuchtung und Standlicht nach StVZO
•
Reifen Marathon plus reflex (47-406) - Breitreifen wegen der möglicherweise schlechten
Wegbeschaffenheit auf dem Jakobsweg
•
Systempedal 2-in-1 (lässt sich mit normalen Schuhen oder Schuhen mit “Klick” benutzen)
3. Und so sieht es aus, mein Toxy-LT:
4. Nachrüstung:
Nach meiner Herzoperation im September 2015 und den damit verbundenen Konditionsproblemen,
habe ich mich dafür entschieden, mein Toxy mit einem Pedelec-Antrieb nachzurüsten. Dafür entfällt
die Dreigang-Nabenschaltung.